WELT FRIEDENS TAG Programm für den 3. September 2020

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Einladung und Bericht für OPEN AIR „Friedensstadt Dresden“ und MAHNWACHE „Sicherheit neu denken“

17 bis 22 Uhr Jorge-Gomondai-Platz OPEN AIR Dresden Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Werke Thema „Friedensstadt Dresden“ – Malerei, Graphik und Plastik, Buchkunst und Kaligraphie, Tanz, Theater, Performances und Installationen, in zeitlich begrenztem Umfang Musikdarbietungen und Gesang, Lieder und Gedichte

Bringt eure liebste Friedensmusik auf CD mit. DJ‘s sind eingeladen, das Programm mit zu gestalten.

www.ekiba Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik – Ein Szenario bis zum Jahr 2040

19 bis 20 Uhr Jorge-Gomondai-Platz MAHNWACHE Thema „Sicherheit neu denken“

Anlass zur Mahnwache

Die NATO begann im Frühjahr eines der größten Manöver von Landstreitkräften in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges – DEFENDER-Europe 20. Auch die Rüstungsausgaben der Bundeswehr sollen deutlich steigen. Sie mischt gegenwärtig in 10 Ländern der Erde mit. Doch die Sicherheit durchs Militär ist keineswegs alternativlos und vor allem: sie funktioniert immer schlechter. Das brachte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Landeskirche in Baden, Stefan Maaß, im vergangenen November zum Ausdruck als er die Studie vorstellte, mit der seine Landeskirche zum Engagement aufruft. Ob der bisherige militärische Weg beibehalten wird (Trendszenario) oder die Kriegsgefahr gar durch noch mehr Rüstung steigt (Negativszenario) oder ob Sicherheit am ehesten durch zivile Friedensdienste, humanitäre Entwicklung (z.B. die Agenda 2030) und gerechtes Wirtschaften erreicht werden kann (Positivszenario), diese Entscheidung fällt in den nächsten Jahren. Zivilgesellschaft und Kirchen sind gefragt, damit sich die Regierungen besonders der NATO – Länder entsprechend bewegen.

Bericht

Das Positivszenario wurde im Überblick  vorgestellt und gefragt: Wie können wir eine weltweite Kultur des Friedens schaffen, jenseits von bewaffneten und militärischen Konflikten? – Durch

Gerechte Außenbeziehungen,

Nachhaltige Entwicklung der EU-Anrainerstaaten,

Teilhabe an der internationalen Sicherheitsarchitektur (EU, OSZE, NATO, UNO),

Resiliente Demokratie und

Konversion der Bundeswehr und der Rüstungsindustrie.

Der Wunsch der Friedensinitiative Dresden (FiD) zur Umsetzung des Konzeptes brachte eine Intensivierung der Kontakte zur Badischen Kerngruppe des Konzeptes. In der Folge koordinieren Vertreter der FiD die Aktionen zur weiteren Arbeit für ‚Sicherheit neu denken‘ in Sachsen. – Mehrere Teilnehmende äußerten sich positiv wertschätzend, in manchen Details auch kritisch zu diesem Konzept. Mehrere Friedensgruppen in Sachsen haben sich bis zum heutigen Tag damit beschäftigt. Zur Mitarbeit bereite Vertreter waren aus Frankenberg, Cottbus, Chemnitz und Radebeul angereist. Sie stellten allgemein ihr vielgestaltiges Engagement für den Frieden inhaltlich vor. So etwa ihre kritische Sicht auf die  militärische Forschung in der ingenieurtechnischen Ausbildung, ihr solidarisches Ringen um die Freilassung und die Ehrung von Julian Assange als wahrer Demokrat und Friedensaktivist. Seine Auslieferung an die USA müsse unbedingt verhindert werden, weil sie ein Dammbruch gegen freien Journalismus und Friedensarbeit wäre. Die gegenseitige Vernetzung und auf Projekte konzentrierte Zusammenarbeit wurde mehrfach gewünscht. Auch die Vernetzung mit Bewegungen wie Fridays for Future, sowie kirchlichen u.a. Friedens-, Sozial- und Umweltgruppen. Das Konzept „Sicherheit neu denken“ wurde nach der neoliberalen Epoche in Deutschland gewürdigt als die Wiederaufnahme des Themas  Sicherheitspartnerschaft, das vor 30 Jahren mit dem Namen Olaf Palme verbunden war. Die spielte zum friedlichen Ende der DDR eine große Rolle. Um die damals erwartete Friedensdividende seien wir betrogen worden. Vorgeschlagen wurde eine Arbeitsgruppe innerhalb der FiD, um sich mit dem Szenario genauer zu beschäftigen. – Teilnehmer der Mahnwache äußerten sich zu nahe liegenden Fragen: Wenn die Zusammenarbeit von Friedensgruppen zu einem Minimalkonsens aus dem bunten Spektrum der Standpunkte führt, können weitergehende Forderungen wie die sozial-ökologisch-ökonomische Transformation der Gesellschaft mit dem Ziel des guten Lebens für alle ohne Kapitalrendite konstruktiv angegangen werden. Der spontane Bericht eines US-Amerikaners über die Zeit der Pershing-Raketen in der BRD und ein Erlebnisbericht von der Demo am 29.8. in Berlin, im Kontrast zur Berichterstattung in den System-Medien stand, rundeten die Versammlung ab.

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