WELT FRIEDENS TAG Programm für den 4. September 2020

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Einladung  und Bericht für OPEN AIR „Friedensstadt Dresden“ und MAHNWACHE „Demokratie“

17 bis 22 Uhr Jorge-Gomondai-Platz OPEN AIR Dresden Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Werke Thema „Friedensstadt Dresden“ – Malerei, Graphik und Plastik, Buchkunst und Kaligraphie, Tanz, Theater, Performances und Installationen, in zeitlich begrenztem Umfang Musikdarbietungen und Gesang, Lieder und Gedichte

Bringt eure liebste Friedensmusik auf CD mit. DJ‘s sind eingeladen, das Programm mit zu gestalten.

Bericht: Die große Leinwand auf dem Auto mit der Aufschrift WELT FRIEDENS TAG, die die Dresdner Künstlerin der Friedensinitiative Katrin Süss gemalt und uns geschenkt hat, wird mehrfach als beeindruckend gelobt. Nur ein Mann sagte: Das ist falsch ‚rum geschrieben. Da muss man den Kopf ja drehen, um das zu lesen. Könnt ihr das nicht quer auf’s Auto stellen. Inzwischen haben wir einige Friedens-CD’s geschenkt bekommen, die den Spendern am Herzen lagen. Vielen Dank!

Bild von www.mdr.de/sachsen/dresden/dresden-radebeul/eklat-stadtrat-dresden-100.html

19 bis 20 Uhr Jorge-Gomondai-Platz MAHNWACHE Thema „Demokratie“ – Leitmedien, öffentlich rechtliche Medienanstalten erfüllen ihre Aufträge als Voraussetzen für demokratische Mitsprache der Bevölkerung ungenügend. Petitionen, Bürgersprechstunden, Anliegen von Bürgern an die politischen und wissenschaftlichen Eliten tragen den seltensten Fällen dem Anliegen der Bürger Rechnung. Demokratie ist durch Lobbyismus ersetzt. Meinungen erdrücken Fakten, zunehmend spaltet sich die Bevölkerung bis zum feindlichen Gegeneinander, es geht seltener um Sachdiskussion eher um Niederschreien, Stigmatisieren, Verunglimpfen. Vertrauensverlust zu den Eliten führt zum Krieg zwischen uns.

Die Verantwortung für diese Widerspruch zwischen humanistischen Ansprüchen und Wirklichkeit tragen im Parlamentarismus die Wähler. Wie sollte unter Einbeziehung möglichst vieler das Leben im Lande gestaltet werden, in globalem Einklang, in Frieden und ausgleichender Gerechtigkeit?

Bericht:

Am letzte Abend der 5-tägigen Mahnwache zum Weltfriedenstag 2020 ging es um Erfahrungen in Demokratie, die in der Friedensinitiative Dresden und in den sie vertretenden zivilgesellschaftlichen Organisationen gemacht wurden. Die diesmal besonders von Naturwissenschaftlern dominierte Diskussion lies keinen Zweifel daran, dass im Alltagsleben der Zivilgesellschaft demokratische Mitsprache von den bestimmenden politischen Eliten nur in Worten, nicht im Tatsächlichen und vom Inhalt her gewünscht und behandelt wird. Beängstigend fanden es die Teilnehmer, dass Massenproteste nicht allein totgeschwiegen werden. Sondern immer stärker werden Sie mit geschickter Soft Power demontiert und verunglimpft, so dass ein völlig falsches öffentliches „Bild“ entsteht. Mehrere Diskussionsredner forderten und zeigten eigene neue Wege, um die Gleichschaltung des Journalismus und die freiwillige Anerkennung von „Informationskorridoren“ durch Medien aufzubrechen. Statt dessen wollen sie die Erfahrung verbreiten, dass es eine andere, nicht konstruierte und gestylte Wahrheit gibt, die der Wirklichkeit in ihrer Komplexität viel besser entspricht als vorgefertigte Herrschaftsgeschichte. Übereinstimmung bestand bei allen Teilnehmern darüber, dass nur ein sehr hohes Bildungsniveau demokratisches Agieren ermöglicht und rechtfertigt. Dieser Grundvoraussetzung stellt sich das vorherrschende Bildungssystem nicht, und die Information über die Medien verhindern das meist sogar. Das am Vorabend diskutierte Projekt „Sicherheit neu denken“ beinhaltet als eine tragende Säule dies sogenannte resiliente Demokratie, die vom zivilen Umgang miteinander bis zur Resilienz (Widerstandsfähigkeit) gegen Terror reicht. Das Projekt würde zur Illusion, wenn diese und jene Art Demokratie nicht heute erklärt und durch geeignete Personen soziologisch und psychologisch verständlich ins Bewusstsein der Bevölkerung gelangten. Anregungen dazu wurden auch durch den Autor der Monographie „Das Leben ist kein Geschenk“ gegeben. Bürgerbewegung der bewussten Bürger entsteht und ist zwingend, wenn der soziale Frieden und Zusammenhalt in der menschlichen Gemeinschaft gestört ist. Gegenwärtig befindet sich unsere Gesellschaft in einem solchen krisenhaften Zustand und einer solchen Umbruchsituation. Damit sind die Bewegungen der Zivilgesellschaft, wie die Friedensinitiative Dresden, nicht das Geltungsbedürfnis einzelner, was aus dem Auftritt sehr starker und markanter Persönlichkeiten geschlussfolgert werden könnte, sondern objektiv bedingt und unabhängig davon, ob sie zum gegebenen Zeitpunkt massenhaft Zulauf und Unterstützung erfahren oder nicht. Der Schrei nach Demokratie, Freiheit, Frieden und Wahrheit, alle in Anführungsstrichel gedacht, sind Kennzeichen der gegenwärtigen gesellschaftlichen Bewegungsrichtung, aber sind nicht die Bewegung selbst. Sie müssen auf jeden Fall als Keim auf und in der Erde verharren. Ein Gast aus Döbeln demonstrierte am Beispiel der Bürgerbewegung „NEUE RICHTUNG“, dass mit vielen kleinen Aktivitäten Menschen aktiviert werden konnten und sich Gehör verschaffen. Der Vertreter einer Basisgruppe der Linkspartei vermittelte die Gewissheit, dass Friedensinitiative Dresden und die Basis der Linkspartei in ihren Zielstellungen keine Differenzen haben und dass er auch weiterhin für Zusammenhalt in Friedensfragen engagiert sein wird. Mehrere Redner brachten die Notwendigkeit inneren Friedens als Voraussetzung für äußeren Frieden – nach dem Motto; „Weltfrieden geht nicht ohne den Frieden mit dem Nachbarn oder der Nachbargruppe“ zum Ausdruck. Mut und Anstrengung für den Frieden erwachsen aus der Achtung vor sich selbst und dem Selbstwertgefühl, seine Verantwortung wahrzunehmen. So das Credo der Teilnehmer an der Mahnwache.

Dem Abendrot entgegen.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Barbara König

    Ich möchte hier Mal sagen:
    Die Veranstaltungen haben ja das Ziel, sich über wichtige Fragen der Erhaltung des Friedens, der Abrüstung und den Schutz der Umwelt auszutauschen und gemeinsame Massnahmen zu verabreden.
    Ich bin enttäuscht, daß es hier nur wenige wahr nehmen.
    Die Organisatoren stecken viel Kraft, Arbeit und Zeit in die Vorbereitung und das Echo ist nur mäßig.
    Mit mehr Diskussion kann doch nur ein gemeinsamer Standpunkt im Vorgehen erreicht werden.

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